Monatsspruch März

was kann uns scheiden von der Liebe Christi?

Liebe Gemeinde, 
was kann uns scheiden von der Liebe Christi?

Ja, was kann uns scheiden von der Liebe Gottes?

Ganz unberechtigt ist diese Frage ja nicht. Es gibt ja doch viele Gründe, sich von Gott und seiner Liebe meilenweit entfernt zu fühlen: Ein Blick in die Nachrichten auf Krieg, Naturkatastrophen und den Klimawandel und die Frage drängt sich auf, wo Gott denn da ist, warum er nicht eingreift. Und wenn der plötzliche Tod eines geliebten Menschen mein Leben erschüttert, wenn meine Hoffnungen bersten und meine Sicherheiten wegbrechen, dann ist von Gottes Liebe oft auch wenig zu spüren.

Und wir selbst? Auch wir gehen manchmal auf Distanz zu Gott: weil wir wütend auf ihn sind, uns ungerecht behandelt fühlen oder weil wir selber schuldig geworden sind, uns schämen für das, was wir getan haben. Gründe, sich Gott und seiner Liebe fern zu fühlen, gibt es viele – ja fast so viele, wie es Menschen gibt auf dieser Welt.

Also, was kann uns trennen von der Liebe Gottes? Anscheinend so einiges. Doch der Apostel Paulus, der der Gemeinde in Rom genau diese Frage stellte, hat eine ganz andere Antwort gefunden: „nicht der Tod und auch nicht das Leben, keine Engel und keine weltlichen Mächte, nichts Gegenwärtiges und nichts Zukünftiges und auch keine andere gottfeindliche Kraft. Nichts Über- oder Unterirdisches und auch nicht irgendetwas anderes, das Gott geschaffen hat – nichts von alledem kann uns von der Liebe Gottes trennen.“ (Römer 38f.)

Nichts kann uns von der Liebe Gottes trennen! Das scheint doch unserem Gefühl zu widersprechen. Wie soll das gehen: die gefühlte Distanz zu Gott bei seiner doch bleibenden Nähe? Die Antwort verbirgt sich für mich in dem Begriff „Liebe Gottes“, denn dieser Begriff kann zwei Bedeutungen haben: er kann unsere Liebe zu Gott bezeichnen, aber auch Gottes Liebe zu uns. Erstere kann immer wieder ins Wanken geraten. Erfahrenes Leid und Ungerechtigkeit können uns an Gott zweifeln lassen. Unsere eigenen Schwächen und begangene Schuld können uns dazu bringen, uns wie Adam in Eden vor Gott zu verbergen. Dabei sind es wir selbst, die uns von unserer Liebe zu Gott trennen, aus Wut, Enttäuschung oder Scham – es gibt so viele Gründe.

Aber dann ist da ja noch Gottes Liebe zu uns. Diese Liebe ist anders – das hat Gott uns selbst gezeigt. Er, der doch allmächtig ist, ist in Jesus Christus schwacher Mensch geworden. Er hat gelitten, ist gestorben – nicht, weil er es musste, sondern weil er es wählte, aus Liebe zu uns Menschen. Jetzt in der Passionszeit erinnern wir uns an diesen Akt der Liebe. Es ist eine unerschütterliche Liebe. Eine Liebe, die vor nichts Halt macht, nicht einmal vor dem Tod. Es ist eine Liebe, die fortbesteht, auch wenn wir vor ihr davonlaufen.

Also, wenn Sie sich einmal weit entfernt fühlen von Gott und von seiner Liebe, erinnern Sie sich daran: Er liebt Sie, mit all Ihren Stärken und Schwächen. Er liebt Sie, egal ob Ihre Beine gerade auf festem Grund stehen oder ins Wanken geraten sind. Denn auch wenn wir an ihm zweifeln, er zweifelt nicht an uns. Deshalb: egal wo wir gerade stehen in Bezug zu Gott und seiner Liebe, sein Standpunkt zu uns bleibt unveränderlich. Denn nichts auf der Welt kann uns von seiner Liebe trennen – nicht einmal wir selbst!

Ich wünsche Ihnen, dass Sie in diesem März die Liebe Gottes in Ihrem Leben spüren. Eine Liebe, die durch nichts in der Welt zu trennen ist.

Ihre Pfn. Britta Heesing-Rempel