Monatsspruch Februar

Sara aber sagte: Gott ließ mich lachen

Liebe Gemeinde, 
haben Sie heute schon gelacht?

Sicher kennen Sie Redewendungen wie z.B. „Lachen ist die beste Medizin“ oder „Lachen ist gesund“. Und in der Tat ist das Lachen etwas ganz Wichtiges und Gutes für unseren Körper und auch für unsere Psyche. Beim Lachen, so habe ich gelesen, werden etwa 300 Muskeln angespannt, vom Gesicht bis zum Bauch. Und für Herzinfarktpatienten wird das Lachen sogar therapeutisch eingesetzt: Sie werden unter ärztlicher Aufsicht zum Lachen animiert, weil sich durch das Lachen der Blutdruck verringert und somit auch die Gefahr eines neuen Infarkts. Und auch hormonell tut sich in unserem Körper einiges beim Lachen: Glückshormone werden ausgeschüttet, wodurch wiederum Stresshormone reduziert werden. Lachen tut uns gut – ganz ohne Zweifel.

Aber oft ist einem ja nicht zum Lachen zumute in dieser Zeit, werden Sie mir vielleicht jetzt antworten wollen. Es gibt zu viel Böses und Trauriges in unserer Welt: Corona und andere Krankheiten, der Krieg in der Ukraine, die Angst vor weiter steigenden Preisen und dazu noch ganz persönliche Schicksale. Wer kann da schon lachen?

Der Ernst des Lebens macht uns oft schneller traurig und verbittert, als es uns lieb ist. Im Alltag gibt es nicht viel zu lachen. Und dennoch möchte ich Sie mit dem Monatsspruch, der uns von Sara erzählt, die plötzlich wieder lachen konnte, zum Lachen ermutigen.

Abrahams Frau Sara hatte es nicht leicht: jahrzehntelang hatte sie vergeblich darauf gewartet, ein Kind zu bekommen und Mutter zu werden. Sie hatte es sich sehnlichst gewünscht. Wahrscheinlich litt sie auch unter dem Spott und der Verachtung anderer, denn in der damaligen Zeit war es eine Schande, keine Kinder bekommen zu können. Und nun, wo sie schon alt ist, ja schon so alt, dass ihr klar war, dass ihr Kinderwunsch wohl unerfüllt bleiben würde, da wird sie schwanger und bringt einen Sohn zur Welt. Das geschieht, weil Gott es so will, erkennt Sara und sagt: „Gott ließ mich lachen.“

Ich weiß nicht, wie Sara lachte. Manchmal stelle ich mir vor, wie Sara eher heimlich leise und verlegen lächelt, weil ihr klar geworden war, dass Gott doch mehr vermag, als sie sich vorstellen konnte. Sie hatte ja schon einmal gelacht, so wird uns in der Bibel zwei Kapitel zuvor erzählt, als sie drinnen im Zelt hörte, wie draußen einer der drei Boten Gottes zu Abraham sagte, dass Sara in einem Jahr einen Sohn haben wird. Da lachte sie, weil sie es sich in ihrem Alter nicht mehr vorstellen konnte, Mutter zu werden.

Dann denke ich wieder: vielleicht hat sie auch wirklich lauthals losgelacht in ihrem Glück, mit dem sie nicht mehr gerechnet hatte.

Wie auch immer, auf jeden Fall hat Gott Sara sehr fröhlich gemacht. Und Sara gibt ihrem Sohn den Namen Isaak. Das heißt übersetzt „Gott lächelt“ oder auch „Gott bringt einen zum Lachen“.

Nicht jedem von uns widerfährt solch ein Glück, wie Sara es erlebt hat. Und dennoch denke ich, wir alle erfahren immer wieder unerwartete Wendungen zum Guten in unserem Leben. Mal sind es nur Kleinigkeiten, manchmal aber auch größere Überraschungen, die uns froh machen. Haben Sie schon einmal daran gedacht, dann zu lachen? Vielleicht sogar lauthals und ausgelassen Ihren ganzen Körper und Geist spüren zu lassen, welch eine Erleichterung die unverhoffte Wendung bringt? Oder auch nur still und verlegen gelächelt – aber im Herzen doch sehr froh?

Das jedenfalls wünsche ich Ihnen für den Februar: Mögen Sie Tag für Tag Dinge erleben, die Ihr Leben zum Guten wenden, froh machende Überraschungen, die Sie vorher nicht für möglich gehalten hätten. Achten Sie auch auf vermeintliche Kleinigkeiten mitten im schwierigen Alltag – und dann erinnern Sie sich an Sarah und sagen Sie sich: ‚Ja, wie Gott einst Sara lachen ließ, so lässt Gott auch mich lachen.‘

Und lachen Sie!

Einen fröhlichen Februar wünscht Ihnen

 Pfn. D. Heine