Liebe Gemeinde, 
„Viel Glück und viel Segen auf all deinen Wegen, Gesundheit und Frohsinn, sei auch mit dabei!“

Auch Sie kennen sicherlich die Verse dieses allzu bekannten Geburtstagsliedes. Ich erinnere mich gut und gerne daran, wie meine Familie, Kolleginnen und Kollegen oder Freundinnen und Freunde gemeinsam für mich gesungen haben. Das sind die Momente, wo ich besonders merke, wie Menschen mir Gutes wünschen. Glück und Segen auf allen Wegen, Gesundheit und Frohsinn. Ich finde, es gibt nichts Schöneres, als so in ein neues Lebensjahr zu starten.

Auch der Monatsspruch wünscht uns das Beste für den Mai. Wohlergeben und Gesundheit in jeder Hinsicht. Es ist der zweite Vers aus dem 3. Johannesbrief, den ein Gemeindeältester an den „lieben Gaius“ sendet. Gleich zu Beginn des Briefes beginnt der Älteste mit seinen herzlichen Wünschen.

Diese Wünsche sind heute aktueller denn je. Wohlergehen der Seele und Gesundheit - beides war schon immer wichtig. Aber in den letzten zwei Jahren Pandemie ist uns allen noch einmal ganz bewusst geworden, wie verletzlich unsere Gesundheit und unser Wohlergehen doch sind. „Bleiben Sie gesund!“, sagen wir uns jetzt oft zum Abschied. Wir alle wissen, dass es nicht selbstverständlich ist.

In letzter Zeit haben wir auch die Erfahrung gemacht, dass die Seele einen hohen Preis zahlen musste, damit unser Körper gesund bleiben konnte.

Lock-Down und Einschränkungen zehrten am seelischen Wohlergehen. Und das Singen von Geburtstagsliedern wurde wegen Infektionsrisiko meist gestrichen.

Nun beginnt der Mai - und eine Frage drängt sich auf: Wie schützen und wahren wir die Gesundheit und das seelische Wohl aller - jetzt, wenn die Infektionszahlen noch so hoch sind, aber die Schutzmaßnahmen in der Gesellschaft immer weiter gelockert werden?

Aus dem Monatsspruch Mai können wir dazu eine Haltung erkennen, so meine ich: Lese ich die Wünsche nach seelischem Wohlergehen und Gesundheit, so fühle ich, dass diese von Herzen kommen. Aufrichtig und liebevoll werden sie mir zugesprochen. Dankbar nehme ich sie an. Hinter jedem Wort lese ich, dass sich der Absender für mein Wohlbefinden sorgt. Hinter den Wünschen steht eine Haltung der Fürsorge für den Nächsten. Und das ist es wohl, worauf es in den kommenden Wochen umso mehr ankommt.

In unserer Gemeinde haben wir uns inzwischen an die vielen Schutzmaßnahmen gewöhnt. Wir tragen Masken; wir halten Abstand und vieles mehr. All diese Maßnahmen sind getragen von einem Wunsch: Begegnung und gemeindliches Leben zu ermöglichen und gleichzeitig die Gesundheit und das Wohlergehen aller in dieser Pandemie zu wahren. Der Monatsspruch drückt für mich also das aus, worauf all unsere Mühen in unserer Gemeinde in dieser Pandemie abzielen: „Ich wünsche dir in jeder Hinsicht Wohlergehen und Gesundheit, so wie es deiner Seele wohlergeht.“

Ihr Vikar M. Kulenkampff