Ein "neuer" Pfarrer in Lichtenrade - ein "Neuer"?
Wenn ich auf meinen Lebensweg bis heute zurückschaue, dann scheint sich wieder einmal zu bewahrheiten, dass die Tempelhofer, insbesondere die Lichtenrader, sehr mit ihrem Ortsteil verbunden bleiben, egal, wohin es sie zwischenzeitlich hintreibt, irgendwann kommen sie zurück. 1967 in Lichtenrade getauft und bis 1975 auch hier wohnhaft, bin ich in diesem Sinne schon 1997 als Mitarbeiter im Kinder- und Jugendhaus zurück gekommen. Dazwischen lagen die Schul- und Studienzeit in der großen Stadt Berlin, wachsen und lernen, mein Vikariat, das mich für 1 ½ Jahre in die Gegend zwischen Potsdam und Lehnin führte, mehr als ein halbes Jahr als Lehrer im Religionsunterricht.
War meine Mitarbeit im Kinder- und Jugendhaus als Erzieher anfänglich aus der Not heraus begründet - unsere Landeskirche war nicht in der Lage, die examinierten Theologen in den Entsendungsdienst zu übernehmen - hat sich daraus schnell eine Liebe und Nähe zu Lichtenrade und Tempelhof entwickelt. Und so folgte ich gerne der Einladung des damaligen Superintendenten Joachim Hoffmann, meinen Entsendungsdienst mit 50% im Kirchenkreis Tempelhof zu beginnen. Meine zweite Hälfte - und noch ein bisschen mehr - blieb in Lichtenrade verwurzelt. Denn neben meiner Beschäftigung im Kinder- und Jugendhaus bis September 2000 blieb ich der Kirchengemeinde durch einen Jahrgang Konfirmandenunterricht und regelmäßige Gottesdienstvertretungen verbunden. Viele Bekanntschaften haben sich aus dieser Zeit heraus entwickelt und so manche Freundschaft.
Zum 1. Juli nun komme ich nach Lichtenrade, vorerst als Entsendungspfarrer mit einer halben Stelle, bis das Stellenbesetzungsverfahren in zwei - drei Monaten (hoffentlich) abgeschlossen ist und ich meine Kraft und Energie "ungeteilt" in Lichtenrade einbringen kann. Andererseits: Geteilt wird meine Kraft und Energie auch weiterhin bleiben: Zwei Kinder von einem und drei Jahren fordern ihre Eltern, insbesondere, wenn beide einem Beruf nachgehen. Und dann gibt es ja auch noch andere Dinge, die für einen gesunden Geist und Körper nötig sind ...
Alle, die mich genauer kennen lernen wollen, haben vor, während und nach den Gottesdiensten dazu Gelegenheit. Wie, wann und wo man mich ansonsten erreichen kann, wird zur rechten Zeit im Gemeindeblatt stehen.
Ihr Pfarrer Roland Wieloch, 21. Juni 2001