Ein Dank an Pfarrerin Anette Kraatz
Aus dem Gemeindebrief Oktober 2004:
Fast 19 Jahre war Frau Kraatz Pfarrerin in unserer Ev. Kirchengemeinde Berlin-Lichtenrade. Am 1. Januar 1986 hat sie bei uns ihren Dienst begonnen. Damit ging der von vielen von uns lange ersehnte Wunsch in Erfüllung, eine zweite Pfarrstelle in dem damals mehr als 7.000 Gemeindeglieder zählenden Nordbereich anzusiedeln. Ich bin dankbar, dass wir zunächst in der Zeit der Planung und Durchführung der Sanierungs- und Erweiterungsmaßnahmen an der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche eine kollegiale Partnerin in Anette Kraatz finden konnten. Wir haben Frau Kraatz erleben können nicht als "Freundin" vieler -und darin manchmal auch überflüssiger- Worte. Ihre Stärke konnten wir darin erfahren, dass sie kurz und knapp das auf den Punkt bringen konnte, was sie als Theologin und Seelsorgerin vielen Menschen zu sagen hatte und sagen wollte. In Gottesdiensten, bei Predigten und Amtshandlungen, aber auch in Sitzungen, z. B. im Gemeindekirchenrat, im Gemeindebeirat und in den Pfarrbesprechungen, auch in der Kindertagesstättenkommission und in der Kindertagesstättenplanungsgruppe des Kirchenkreises haben wir sie so kennen gelernt und sie konnte uns 'Wortreicheren" darin mitunter ein Beispiel sein.
Ich habe Anette Kraatz als hilfsbereite Kollegin kennen gelernt, die nicht lange zögerte, wenn es galt, einen Vertretungsdienst zu übernehmen. Sie hat Kinder- und Familienbibelwochen, Familiengottesdienste, Bibelwochen, Passionsandachten und Tischabendmahlsfeiern durchgeführt. Bei solchen Planungen konnte sie uns die unterschiedlichsten Anregungen geben. Dabei denke ich auch an die religionspädagogische Begleitung der Eltern-Kind-Gruppe an der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche und an den Konfirmandenunterricht.
Wir alle bedauern sehr, dass Pfarrerin Anette Kraatz so sehr erkrankt ist, dass sie zumal in den vergangenen Jahren jeweils für längere Zeiträume ihren Dienst nicht wahrnehmen konnte. Darin kann sie sich unserer Anteilnahme gewiss sein. Das Konsistorium unserer Landeskirche hat Frau Kraatz mit ihrer Zustimmung in den einstweiligen Ruhestand zum 1. November 2004 versetzt. Wir hoffen, dass diese Maßnahme eine Entlastung für Frau Kraatz darstellen kann. Wir wüschen ihr von Herzen, dass sie nach einer Genesung zu einem späteren Zeitpunkt ihren Dienst als Pfarrerin unserer Kirche wieder aufnehmen kann.
Wir freuen uns, dass Frau Kraatz weiterhin in unserer Gemeinde wohnen bleibt. Das wird ihr helfen, die menschlichen Kontakte, die in den vielen Jahren gewachsen und die ihr wichtig geworden sind, zu pflegen.
Solche Verbindungen, liebe Anette, sollen Dich tragen, gerade auch in schwieriger Zeit. Wir sagen Dir "Danke!" für alles, was Du unter uns gewirkt hast. Wir wünschen Dir, dass Du den Mut nicht fallen lässt und dass Deine Gesundheit sich stabilisieren kann. Du bleibst mit uns verbunden und wir mit Dir!
Gott befohlen, er schütze Dich.
Dein Kollege Hartmut Kramer