8. November 2015: Festgottesdienst "10 Jahre LAIB und SEELE"
Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan
In einer überfüllten Dorfkirche feierten wir unter diesem Bibelwort den großen Festgottesdienst, der sehr kräftig vom Lichtenrader Gospelchor begleitet wurde. Menschen von LAIB und SEELE berichteten über diese Einrichtung, über den Start im Jahre 2005 Frau Frau Rosemarie Wagner: "Es galt, möglichst viele, freiwillige Mitarbeiter/-innen zu finden. Das gelang auf unterschiedlichen Wegen, so dass wir am 25.10.2005 über 80 ehrenamtlich Interessierte begrüßen konnten... Ein großer Teil von damals ist bis heute dabei geblieben!" Frau Christa Stübler erzählte, dass das Team allein den Namen als Verpflichtung begreift: "Das Laib Brot wird ausgegeben an die bedürftigen Menschen und wir versuchen, auch der Seele gerecht zu werden [...]. Wir lachen gern mit unseren Kunden, oder trösten, wenn wir merken, dass etwas nicht stimmt."
Als Kunde dankte Sven Straten dafür, dass "nicht jeder Donnerstag gleich ist und dass man auch bei LAIB und SEELE immer nett und höflich in Empfang genommen wird". Frau Katrin Funke berichtete als Leiterin über den gewöhnlichen Ablauf und die heutige Situation. Sie erwähnte auch, dass "durch den Streit um die Nutzung des Gebäudes unsere Arbeit mit der Ausgabestelle zwischen die Stühle der Beteiligten geraten ist. Wir fühlen uns durch diesen Streit mehr und mehr aufgerieben und entmutigt. Ein optimistischer Blick in die Zukunft fällt uns zur Zeit sehr schwer."
Als Predigttext hatte Frau Pfn. Göwecke die "Speisung der 5.000" (Matthäus 14,13-21) gewählt. Sie begann: "hinsehen und wahrnehmen, hingehen und lächeln, sich ein Herz nehmen, die Hand reichen, so wenig und doch so viel! [...] Die Speisung der 5.000 ist eine Geschichte, die zu LAIB und SEELE passt - schon mit der ganz rationalen Deutung: Lebensmittel werden aus Geschäften gesammelt, Spenden eingesammelt und all das wieder verteilt: manches mal stehen sie als Teammitglieder da wie die Jünger - wird es denn reichen? - heute ist ja nicht so viel geliefert worden. Draußen beobachten die Kundinnen und Kunden: was gibt es, womit kommen die ersten aus dem Saal zurück? Etwas gibt es immer, womit die Taschen gefüllt werden können!"
Nach der Predigt dankte sie dem LAIB und SEELE-Team. Als Erinnerung verteilte sie an alle Helferinnen und Helfer kleine Taschen als symbolischen Dank dafür, dass sie Woche für Woche immer wieder die Taschen der Kunden füllen.
Für diesen Gottesdienst war eine besondere Kollekte am Ausgang erbeten worden: Die Kollekte sollte in Form eines haltbaren Lebensmittels für die Ausgabestelle gegeben werden. Das Bild unten zeigt: Das Team freute sich über zehn volle Körbe bzw. Taschen (nicht ganz so viele, wie die Jünger nach der Speisung der 5.000 einsammelten) und über eine Kollekte von 295,47€.
Beim anschließenden Empfang in der Begegnungsstätte der Diakoniestation versicherte Rainer Otte für die Gemeindeleitung dem Team von LAIB und SEELE, dass man mit Hochdruck an Lösungen für den Fortbestand arbeiten würde und man auch den 20. Geburtstag der Ausgabestelle feiern werde, wenn dies in zehn Jahren noch ein gefragtes Angebot sei. Er hoffe zwar, dass sich die Schere zwischen Arm und Reich wieder schließen statt weiter öffnen würde und derartige Hilfseinrichtungen sich erübrigten. Er warb um Gottvertrauen und versicherte: "Wir haben einen Gott, der uns hilft!"
Als großes Dankeschön überreichte er der Leiterin und Mitbegründerin der Ausgabestelle, Frau K. Funke, einen kleinen Blumenstrauß.
R. Otte