Hufe (Flächenmaß)
Unter http://home.t-online.de/home/RReuters/Ederen/Index/E_Einh.htm finden wir:
Das Wort Hufe oder Hube ist mit dem Begriff Hof verwandt. Im Mittelalter diente es noch ganz allgemein zur Bezeichnung bäuerlichen Grundbesitzes, ohne dass eine bestimmte Flächengröße damit genannt werden sollte. Eine Hufe war eben ein gewisser Anteil an den Ländereien eines Dorfes. Zweifellos waren solche Anteile innerhalb einer Gemarkung meistens von gleicher Größe. Sie aber konnte von Dorf zu Dorf schon stark wechseln. Später bildeten sich solche >Anteilshufen< zu vermessenen >Flächenhufen< und erhielten dabei besondere Namen (Königshufe, Landhufe, Volkshufe, Priesterhufe, Waldhufe u.s.w.). Bei der Festlegung der Größe solcher Flächenhufen bediente man sich ortsüblicher Landmaße. Da außerdem die Bonität des Bodens berücksichtigt wurde, schwankten die Hufengrößen innerhalb der gleichen Gemarkung erheblich. Es sind Hufengrößen von 15 bis 160 örtlicher Morgen nachgewiesen. Da nicht bekannt ist, wie groß diese Morgen im Einzelfalle waren, sind exakte metrische Vergleichsmaße kaum zu errechnen. Unter anderem für die hier verbreitete preußische Hufe gibt es jedoch einen genauen Wert: 1 preußische Hufe = 1,5 Haken = 30 Morgen = 300 Gewende = 900 Seilen (oder Schnur) = 76.596,746 qm
Unter http://wiki.genealogy.net/index.php/Hufe finden wir;
Hufe (genealogy.net, alles über Genealogie im deutschsprachigen Raum)
Eine Hufe ist ein altes deutsches Flächenmaß, das in unterschiedlichen Gegenden unterschiedliche Größe aufweist (meist zwischen 30 bis 80 Morgen ; also 7,5 bis 20 ha).
Verbreitet waren die flämische Hufe mit rd. 16,8 ha, die fränkische Hufe mit rd. 24 ha und die Hagenhufe mit rd. 20 ha.
Man ging, je nach Bodengüte davon aus, dass eine Hufe Land eine Bauersfamilie ernähren konnte und in der Regel konnte man daran sehen wie wohlhabend eine Familie war. Die Hufen waren meist lange Streifen Ackerlandes, die an der Dorfstraße - dort stand auch das Gehöft - begannen und sich dann bei 200 Meter Breite 500 Meter lang erstreckten.
Häufig war am Ende der Hufe Wald vorhanden, aus dem Holz für Gerätschaften und zum Heizen und Kochen geholt wurde. Im Laufe der Zeit wurde aus einer zusammenhängenden ganzen Hufe, die eine Familie bewirtschaftete, durch Tausch, Mitgift, Verkauf usw. ein Gewirr von mehr oder weniger großen Stücken Land, die schließlich über die gesamte Dorfgemarkung verteilt sein konnten. Dennoch wurde die Gesamtfläche, die zu versteuern war, nach der Hufenzahl berechnet. Denn zugleich war die Hufe auch ein Steuerbegriff, dass heißt, für jeweils eine Hufe, bestehend aus Ackerland, Weiden, evtl. Wald und dem Gehöft, war ein bestimmter Betrag zu zahlen. Wer eine ganze Hufe bewirtschaftete, war ein Hüfner oder Vollhüfner. Eine geteilte Hufe wurde dementsprechend von zwei Halbhüfnern bearbeitet. Natürlich gab es auch noch Zweihüfner, Dreihüfner usw. Grundstücke, die kleiner waren und wegen ihrer Größe nicht zum Vollerwerb reichten wurden je nach Gegend Büdner oder Kätner genannt.
Unter http://de.wikipedia.org/wiki/Hufe finden wir:
Die Hufe ist ein Ertrags- und Flächenmaß aus der fränkischen Zeit, das ein Gehöft und das für eine Familie ausreichende Maß an Acker - und Weideflächen umfasst.
Es ist die norddeutsche Bezeichnung für die Hube, dem bis etwa 1810 in Österreich-Ungarn, Schweiz und Süddeutschland gebräuchlichen Ertragsmaß, und entspricht – regional unterschiedlich – etwa 15 bis 20 Hektar.
Im Gegensatz zur Hube (vom latein-fränkischen huba), deren Fläche je nach Land etwa 6 bis 25 ha ausmachte, schwankt die – vor allem in Preußen und Polen verwendete – Hufe wegen des flacheren Geländes und gleichmäßigerer Bodenqualität etwas weniger als diese. Ihre wichtigsten Vertreter seien aufgelistet:
- 1 flämische Hube
- = 16,80 Hektar (ca.Durchschnittswert aller Huben)
- 1 preußischer Hufen
- ~ 16,5 ha (rund 66 preußische Morgen)
- 1 sächsische Hufe
- = 19,92 ha (als " Hufen " auch = 12 ha)
- 1 Hufe (Brandenburg)
- = 17,0215 ha (30 große Morgen, 400 Quadrat ruten)
- 1 kulmische Hufe
- = 17,3387 ha (Preußen, ~67 preuß. Morgen)
- 1 H. Mecklenburg)
- = 13,007 ha (10 Last = 100 Scheffel Aussaat)
- 1 oletzkosche Hufe
- = 15,648 ha (Preußen/ Polen um 1720)
(In Preußen ab 1813 offiziell nur noch Hektar und Ar.)
Die Hufe diente dabei auch als Bemessungseinheit zur Erhebung der herrschaftlichen Abgaben und Dienste.
Gleichzeitig bezeichnete die Hufe aber auch die Vollbauernstelle an sich. Bauer auf einer solchen Stelle war als Hufner vollberechtigtes Mitglied der Dorfgemeinschaft und konnte im Rahmen des im Dorf geltenden Rechts eigenverantwortlich wirtschaften und sich an der bäuerlichen Selbstverwaltung beteiligen. In vielen Gegenden erhielt sich die Hufenverfassung der Dörfer bis in das 18. Jahrhundert und wurde erst mit der Verkoppelung aufgehoben.