Eine Heilig-Abend-Andacht für zu Hause

Legen Sie bereit: eine brennende Kerze, eine kleine Glocke oder ein Glas, das sie mit einem Löffel zum Klingen bringen können. Und diese Andacht.

Suchen Sie sich eine Zeit, die für Sie passend ist und in der sie ungestört diese Andacht feiern können. Suchen Sie sich dafür einen Ort aus, der für sie passend ist. Vielleicht mit Blick auf ein weihnachtliches Gesteck oder einen Tannenzweig oder auf ein Krippenbild.

Zu Beginn:

Zünden Sie die Kerze an. Läuten Sie die Glocke/ Bringen Sie das Glas zum Klingen. Lauschen Sie auf den Klang. Und auf die Stille, die darauf folgt. Spüren Sie, was gerade in Ihnen ist: Feststimmung, Unruhe, Sehnsucht, ...

Im Namen Gottes,
Quelle des Lebens.
Mensch gewordene Liebe in Jesus Christus.
Gegenwärtig in der Kraft des Heiligen Geistes. Amen.

Liebender Gott,
In der Stille dieser Heiligen Nacht mache ich mich auf den Weg. Zu dir, Gott. Und ich höre staunend: Auch du machst dich auf den Weg. Zu mir. Du, Gott, wirst Mensch.
Jetzt bin ich hier. Mit meiner Sehnsucht nach Licht und Leben.
Mit offenem Herzen. Mit offenen Händen.
Lege hinein was wir in dieser Welt so dringend brauchen:
Liebe. Frieden. Gerechtigkeit für unsere Welt. Segen. Amen.

Aus Jesaja 9

Das Volk, das im Finstern wandelt sieht ein großes Licht und über denen die im finsteren Land wohnen scheint es hell. Denn uns ist heute ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben und die Herrschaft ruht auf seinen Schultern. Und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst.

Das Volk, das im Finstern wandelt sieht ein großes Licht und über denen die im finsteren Land wohnen scheint es hell.

Lied: Es ist ein Ros' entsprungen

Es ist ein Ros' entsprungen aus einer Wurzel zart,
wie uns die Alten sungen, von Jesse kam die Art
und hat ein Blümlein 'bracht
mitten im kalten Winter, wohl zu der halben Nacht.
Das Röslein, das ich meine, davon Jesaja sagt,
hat uns gebracht alleine Marie, die reine Magd;
aus Gottes ew’gem Rat
hat sie ein Kind geboren wohl zu der halben Nacht.
Das Blümelein so kleine, das duftet uns so süß;
mit seinem hellen Scheine vertreibt's die Finsternis.
Wahr' Mensch und wahrer Gott, hilft uns aus allem Leide,
rettet von Sünd und Tod.

Das Weihnachtsevangelium: Lukas 2,1-20

Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt.

Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das judäische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum dass er von dem Hause und Geschlechte Davids war, auf dass er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.

Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens. Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat.

Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde gesagt war.

Und alle, vor die es kam, wunderten sich über die Rede, die ihnen die Hirten gesagt hatten. Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.

Lied: Stille Nacht, Heilige Nacht

Stille Nacht! Heilige Nacht! Alles schläft, einsam wacht
Nur das traute hochheilige Paar. Holder Knabe im lockigen Haar,
Schlaf in himmlischer Ruh! Schlaf in himmlischer Ruh!
Stille Nacht! Heilige Nacht! Gottes Sohn, o wie lacht
Lieb aus deinem göttlichen Mund,
Da uns schlägt die rettende Stund‘.
Christ, in deiner Geburt! Christ, in deiner Geburt!
Stille Nacht! Heilige Nacht! Hirten erst kundgemacht
Durch der Engel Halleluja, Tönt es laut von ferne und nah:
Christus, der Retter, ist da! Christus, der Retter ist da!

Fürbitte

Gott, mit der Geburt deines Sohnes machst du ein großes Geschenk.
Was du uns Menschen heute schenkst, was ich gehört habe, bewege ich in meinem Herzen.
Deine Welt braucht die Hoffnung, die du uns heute schenkst.
So schenke Hoffnung allen Kranken, allen Sterbenden. Sei bei den Ärzten, Krankenschwestern und Pflegern.
Deine Engel rufen: Fürchtet Euch nicht!
Lass dies all die hören, die Angst vor der Zukunft haben. Die einsam sind. Die verzweifelt sind.
Frieden auf Erden soll es werden. So hören wir es.
Sei bei allen, die Verantwortung tragen, dass sie sich für den Frieden auf dieser Welt einsetzen.
Über dem Stall leuchtet der Stern von Bethlehem.
Lass dein Licht in dieser Welt strahlen,
stärke uns, dass auch durch unser Tun diese Welt heller wird.
Und ich bete mit Jesu Worten:
Vater unser...
Amen.

Segen

Gott, segne mich und behüte mich.
Behüte auch meine Lieben.
Gott, lass dein Licht auf meinen Wegen leuchten
und schenke mir Frieden.
Amen.

Lied: O du fröhliche

O du fröhliche, O du selige,
gnadenbringende Weihnachtszeit!
Welt ging verloren, Christ ward geboren:
Freue, freue dich, O Christenheit!
O du fröhliche, O du selige,
gnadenbringende Weihnachtszeit!
Christ ist erschienen, uns zu versühnen:
Freue, freue dich, O Christenheit!
O du fröhliche, O du selige,
gnadenbringende Weihnachtszeit!
Himmlische Heere jauchzen dir Ehre:
Freue, freue dich, O Christenheit!

Schauen Sie noch einen Moment auf das Licht der Kerze und löschen diese dann.

Pfarrerin Juliane Göwecke